Im Motiv der Gottesmutter Achtyrskaja sind abendländisches Gedankengut und orthodoxe Ikonenkunst eine Verbindung eingegangen. Die Betrachtung des Leidens Jesu -auf der Ikone veranschaulicht durch die betende und in sich gekehrte Gottesmutter, die seitlich von ihr abgebildete Kreuzigung Jesu und die vor ihr aufgereihten Instrumente der Passion- ist ein Charakteristikum westlicher Frömmigkeit. Dem orthodoxen Gläubigen ist diese Leidensmystik eher fremd, da in der ostkirchlichen Glaubensverkündigung die österliche Frohbotschaft der Auferstehung im Vordergrund steht. Es verwundert daher nicht, daß abendländische Darstellungen der Muttergottes mit einem Kreuz in der Hand die Vorlage für die Ikone dieser Passions-Muttergottes waren. Die russischen Ikonen dieses Sujets gehen auf ein Wunder zurück, welches sich 1739 vor einer in dieser Form gemalten Gottesmutterikone zu Achtyrka ereignet hat. In der Folgezeit wurden im Russischen Reich gelegentlich Ikonen der Achtyrskaja gemalt.
Occidental ideas and the orthodox art of icons are connected in the motif of the Mother of God Achtyrskaja. The meditation about the sufferings of Christ -at the icon demonstrated through the praying and meditating Mother of God, the painted Crucifixion of Christ beside her and the instruments of the passion before her- is characteristic for the western religiousness. This mysticism is rather uncommon for orthodox believers, because the eastern piety emphasizes the paschal message of the resurrection. It is not amazing that occidental pictures of the Mother of God with a cross in her hand had been the model for this Madonna of the Passion. The russian icons of this motif are based on a miracle which happened in 1739 in front of an icon of the Mother of God in Achtyrka. Afterwards icons of the Achtyrskaja had been painted occasionally.