DIR SINGEN WIR
Am Samstag, dem 17. September um 20.00 Uhr, gestaltet der REGENSBURGER SERGIUS-CHOR in der Dominikanerkirche St. Blasius eine Geistliche Feierstunde mit Hymnen und Gesängen der Russischen Orthodoxen Kirche. Beim Festkonzert zum 30jährigen Jubiläum bringt der Chor Beispiele aus allen Epochen der 1000jährigen Geschichte Russischer Orthodoxer Kirchenmusik. Der Bogen spannt sich dabei von Chorälen aus dem 11. bis hin zu Komponisten des 20. Jahrhunderts wie z. B. Sergej Rachmaninow oder Peter Tschaikowskij und liturgischen Werken der neuesten Zeit, in der auch hierzulande orthodoxe Gesänge auf der Grundlage der deutschen Sprache komponiert werden.
Das Ensemble formierte sich in seiner heutigen Gestalt im Jahr 1981 aus einer Vereinigung von Sängerinnen und Sängern, die an der Kirchenmusik des Orthodoxen Ostens, vor allem in ihrer kirchenslawischen Form, interessiert waren. Unter der Leitung von Georg Hahn, der in der ostkirchlichen Tradition aufgewachsen ist und die Diakonsweihe erhalten hat, kommen die Mitglieder des Chores aus verschiedenen Gebieten Deutschlands regelmäßig zusammen, um in den Reichtum dieses Genres einzudringen und ihn an andere Menschen weiterzugeben.
Aus der engen Zusammenarbeit mit der Byzantinischen Dekanie der Benediktinerabtei Niederaltaich zu Beginn seines Wirkens entwickelte der Chor eine rege Betätigung auf dem Gebiet der ostkirchlichen Liturgiegestaltung, gleichermaßen für katholische wie für orthodoxe Gemeinden in- und außerhalb Deutschlands. Bald kamen dazu Konzerte, die Gesänge aus den Hochfesten des Kirchenjahres in Kompositionen frührussischer Sakralmusik bis herauf zum 20. Jh. zu Gehör brachten.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 1000jährigen Jubiläum der Christianisierung Russlands 1988 wurde der Chor häufig eingeladen, an Gottesdiensten, Festakten und Symposien in verschiedenen Städten Deutschlands mitzuwirken. Hiermit und durch seine Teilnahme an Rundfunk- und Fernsehproduktionen – z. B. mehreren Sendungen der Reihe „Botschaft der Bilder“ des Bayerischen Rundfunks – hat das Ensemble seitdem entscheidend dazu beitragen können, die Spiritualität orthodoxer Theologie und ihre Ausformung in der Musik einer breiten Hörerschaft zugänglich zu machen.
Aufgewachsen in westlicher Musiktradition – die meisten erhielten ihre Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen – und von da aus um eine authentische, aber eigenständige Interpretation der orthodoxen Gesänge bemüht, sehen sich die Mitglieder der Sergiuschores in einer Mittler- und Vermittlerfunktion, die weit über eine ausschließlich musikalische Ebene hinausweist, und der gerade in Zeiten einer wieder schwieriger gewordenen Ökumene eine besondere Bedeutung zukommt.